Schreiben des Ortsgruppenleiters in Alverdissen an die Kreisleitung der NSDAP in Lemgo (20.03.1936)

Am Donnerstag, 19.3., war hier in Alverdissen Kram- und Viehmarkt und dies hat der Jude Arensberg dazu benutzt, unsere Jugend wieder an sich zu ziehen. Der Jude Arensberg hat an diesem Tage 13 Kindern 5 und 10 Pfg. gegeben, um für dieses Geld etwas zu kaufen. Die Kinder natürlich, es waren welche von 6-7 Jahren, gingen hiermit zum Markt und waren darüber hocherfreut.

Jetzt, wo wir vor der Wahl stehen, ist es von diesem Juden eine bodenlose Frechheit, sich so wieder an unsere Jugend heranzumachen. Wir wissen es ja, warum der Jude dieses getan hat. Die Bevölkerung war über dieses sehr erregt. Wir haben immer und immer wieder versucht, den Eltern klarzumachen, was die Juden für uns bedeuten. Vielleicht können Sie den Volksgenossen, die die Versammlungen besuchen, auch noch mal auf die Judenfrage mit kleinen Kindern aufmerksam machen. Ich werde den Juden auffordern, dieses zu unterlassen, sonst sind wir gezwungen, mit diesem Burschen einen anderen Ton zu sprechen.

 Quelle: StA Detmold L 113 IV Nr. 24